Fast jeder hat das Wort schon einmal gehört und weiß, dass sich dahinter nichts Gutes verbirgt. Doch was ist Malware nun wirklich, wie gelangt es auf Ihren PC und wie können Sie sich davor schützen?
Was ist Malware?
Malware bezeichnet eine Software, die speziell entwickelt wurde, um ein Computersystem zu stören, zu beschädigen oder unbefugten Zugriff darauf zu erlangen. Das Tückische an dieser Software ist, dass es viele verschiedene Arten gibt, die immer anders arbeiten und andere Interessen verfolgen. Dies macht auch den Schutz vor Malware so schwierig.
Welche Arten von Malware gibt es?
Es gibt, wie erwähnt, viele unterschiedliche Arten von Malware. Wir stellen Ihnen hier einige davon vor.
Computervirus
Die Begriffe Malware und Computervirus werden oft synonym verwendet, sind aber nicht gleichbedeutend. Ein Virus ist eine der vielen Unterarten von Malware. Ein Computervirus ist ein sich selbst verbreitendes Computerprogramm, welches dafür ausgelegt ist, Schäden am Betriebssystem oder weiterer Software zu verursachen. Dabei sind unter anderem Datenverluste möglich.
Würmer
Würmer ähneln Computerviren, kommen dabei aber ohne Wirtsprogramm aus. Ein Wurm kann sich auf vielen verschiedenen Geräten verbreiten, bleibt dabei aber auf allen infizierten Computern aktiv. Oft haben sie auch die Aufgabe, weitere Schadsoftware an viele Geräte zu „übermitteln“.
Trojaner
Der Trojaner hat nicht ohne Grund diesen Namen. Wie das hölzerne Pferd in der griechischen Mythologie, das vor den Toren Trojas stand – getarnt als Geschenk, aber mit etlichen Soldaten im Innenraum – kommt der moderne Trojaner auch harmlos daher, durchdringt nach Installation aber den Computer. Oft werden durch den Trojaner andere Arten von Malware auf dem Computer installiert.
Adware
Adware ist die ungefährlichste Form von Malware, die in einem gewissen Rahmen sogar legal ist. In der Regel wird ein Add-On oder ähnliches installiert, das Ihnen Werbung anzeigt und/oder Daten über Sie sammelt.
Spyware
Auch hier steckt im Namen schon die Funktion dieser Malware. Spyware (engl. spy = Spion) versteckt sich oft in Software, die Sie bewusst installieren und spioniert dann unbemerkt Ihr Nutzungsverhalten, Ihre Passwörter oder Ihre Vorlieben aus und gibt diese an Dritte weiter. Spyware schadet somit nicht aktiv Ihren Computer, aber kann trotzdem in weiteren Schritten Schaden anrichten.
Scareware
Ganz einfach gesagt: Scareware will Sie erschrecken und dann diesen Moment ausnutzen, um Sie dazu zu bringen, dass Sie gefälschte Software installieren. Dies geschieht zum Beispiel über Pop-ups, die Sie warnen, dass Ihr Computer bedroht ist oder Ihr Browser Sicherheitslücken aufweist und ein Update benötigt.
Wie gelangt Malware auf Ihren PC?
Wie Sie nun gesehen haben, gibt es verschiedene Arten von Malware und somit auch verschiedene Wege, wie diese auf Ihren Computer gelangen. In der Regel installiert man Malware aus Versehen und daraufhin wird der Computer infiziert. Malware benötigt also eine aktive Installation, diese geschieht aber meist unbemerkt. Es gibt viele Orte, an denen Sie sich Malware einfangen können: beim Download einer harmlos erscheinenden Software, beim Klicken eines E-Mail Links oder ganz einfach beim Surfen im Internet. Dies sind alles Dinge, die sich schlecht vermeiden lassen, daher sollte auch die wichtigere Frage sein: Wie können Sie sich vor Malware schützen?
Gibt es einen Schutz vor Malware?
Es gibt keinen kompletten Schutz vor Malware, aber es ist möglich, einige Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, um sich zu schützen. Wichtig sind vor allen Dingen regelmäßige Updates des eigenen Computers. Ihr System und die Programme sind am besten vor Angriffen geschützt, wenn sie auf dem neusten Stand sind und alle relevanten Sicherheitsupdates, z.B. von Windows, erhalten haben.
Auch die Installation eines Virenscanners ist unerlässlich. Dieser sollte auch immer aktualisiert werden, sodass dieser auch die neusten Viren erkennt. Der leistungsstarke, kostenlose Microsoft Defender Antivirus ist beispielsweise Bestandteil von Windows 10/11. Zudem ist es sinnvoll, eine aktive Firewall zu haben. Diese ist standardmäßig bei Windows aktiv und sollte nicht deaktiviert werden.
Sie können außerdem noch folgendes tun, um das Risiko einzudämmen:
- Installieren Sie keine Programme, deren Quelle Ihnen unbekannt ist
- Reagieren Sie nicht auf Sicherheitswarnungen, die nicht von Ihrem Betriebssystem kommen
- Installieren Sie Pop-up Blocker und/oder Werbefilter
- Öffnen Sie keine Links oder Dateien in E-Mails von unbekannten Absendern und überprüfen Sie immer die Richtigkeit der E-Mail Adresse des Absenders
Woran können Sie merken, dass Ihr Gerät betroffen ist?
Es gibt einige typische Anzeichen, die auf Malware auf ihrem Computer schließen lassen. Wenn Ihr Gerät langsamer läuft als gewöhnlich, kann dies auf Malware hindeuten. Malware benötigt viel Rechenleistung Ihres Geräts und lässt somit andere Programme langsamer laufen. Auch ein plötzlicher Mangel an Speicherplatz kann ein Indiz sein, da manche Arten von Malware selbständig Dateien auf Ihren Computer herunterladen, installieren und somit Speicherplatz belegen. Außerdem sind unerwartet auftauchende Pop-ups oder unbekannte Programme ein relativ eindeutiger Hinweis auf Schadsoftware auf Ihrem Gerät. Sind Sie sicher, dass Ihr Computer mit Malware infiziert wurde, nehmen Sie diesen vom Netzwerk und nutzen Sie einen guten Virenscanner oder ein Antivirenprogramm, um diese zu beseitigen. Holen Sie sich im Zweifel Hilfe bei der Beseitigung.
Fazit
Auch wenn Sie sich nicht 100%ig gegen Malware schützen können, ist es wichtig, zu wissen, was Malware ist und wie diese auf Ihren Computer gelangt. Da Malware immer weiterentwickelt wird und dadurch auch immer schwieriger identifizierbar, ist es dringend nötig, bei dem eigenen Betriebssystem, dessen Anwendungen sowie dem Antivirenscanner regelmäßige Updates durchzuführen.
Quellen:
Was ist Malware? – CHIP
Arten von Malware und wie man sich vor ihnen schützen kann (dr-datenschutz.de)
Was ist Malware und wie funktioniert sie? | Malware-Definition | Avast